Wir hatten im Frühjahr letzten Jahres im Thread Digital-Workshops für Kinder und Jugendliche in Bonn ein wenig über „Programmieren in der Grundschule“ diskutiert.
Ich habe zu diesem Thema in der Einführung zu einem Buch eine schöne Formulierung gefunden, die ich hier mal wiedergebe:
Die heute aufwachsende Generation wird sicher haarige Probleme zu lösen haben und dabei globale, miteinander verwobene Systeme geherrschen müssen: Umwelt, Wirtschaft und globale Infrastruktur. Nur wenige Fertigkeiten werden dafür wichtiger sein als systemische Zusammenhänge zu sehen, verstehen und innovativ verändern zu können.
Es geht also um Systemdenken. Ich sehe an meinen eigenen Kindern, dass sie zwar souverän Apps und digitale Geräte bedienen können, dass ihnen aber der Sinn dafür fehlt, die Möglichkeiten, die uns diese Technologien geben, kreativ zu nutzen.
Ich halte deshalb wenig von Programmierung oder Informatik als verpflichtendem Schulfach. Vielmehr glaube ich, dass Kinder schon sehr früh, in der Grundschule, die digitale Welt um sie herum als kreativen Rohstoff kennenlernen sollten. Deshalb mache ich auch keine reinen Programmierkurse, sondern versuche in meinem Workshops zu Physical Computing den Bezug zur Erlebniswelt der Kinder herzustellen.
Am kommenden Mittwoch (25.4.) treffen sich ein paar Akteure in den Räumen von Chefkoch am Bonner Bogen. Wir wollen dort, angeregt durch eine Session auf dem letzten Bonner Barcamp, überlegen, wie man diese Idee vom kreativen Computing in unserer Region mehr als nur durch gelegentliche Workshops in die Breite tragen kann.
Kommt gerne dazu!
– Olav